Barrierefrei in Kommunikation und Information

In den Artikeln 2, 9, 19, 21, 24, 25, 27, 29 und 30 der UN BRK geht es um die Zugänglichkeit von Kommunikation und Information als Voraussetzung für Teilhabe:

  • Inhalte sind vielfältig zu gestalten, damit möglichst viele Menschen Zugang dazu haben.
  • Das schließt die verwendete Sprache als Träger von Information mit ein, egal ob auditiv, visuell oder haptisch.
  • Betroffen sind die verwendeten Medien im Sinne von Kanälen oder Systemen.
  • Unterstützte Kommunikation und Assistive Technologien sind also mitgemeint.

Bei allen Punkten geht es darum, Informations- und Kommunikationsangebote zielgruppengerecht aufzubereiten, das heißt: auffindbar, zugänglich und nutzbar.

Barrierefreie Kommunikation und Information meint also verschiedene Maßnahmen und Mittel, die eingesetzt werden, um Inhalte vielfältig zugänglich zu machen (Rink und Süß 2025, Maaß und Rink 2024, 2018). 

Zum Begriff: Barrierefreie Kommunikation

KOMMUNIKATION nach Artikel 2 UN BRK umfasst „Sprachen, Textdarstellung, Brailleschrift, taktile Kommunikation, Großdruck, leicht zugängliches Multimedia sowie schriftliche, auditive, in einfache Sprache übersetzte, durch Vorleser zugänglich gemachte sowie ergänzende und alternative Formen, Mittel und Formate der Kommunikation, einschließlich leicht zugänglicher Informations- und Kommunikationstechnologie.“ 

BARRIEREFREI ist in § 2 Satz 3 NBGG so definiert: „Barrierefrei sind […] Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen sowie andere gestaltete Lebensbereiche, wenn sie für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sind. […]“ 

Entsprechend groß ist dieses Handlungsfeld: Kommunikation und Information betrifft nämlich auch die Orientierung und Strukturierung. Das Schaubild zeigt einige Formen und Spielarten Barrierefreier Kommunikation und Information:

Schaubild: Formen barrierefreier Kommunikation & Information: Screenreaderoptimierung, Großschrift, Brailleschrift, Lormen & Daktylieren, Untertitel, Einfache Sprache, Leichte Sprache, Übertitel,  Audiodeskription, Layout, Talker, Bildkarten, Textalternat Quelle: Isabel Rink

Barrierefrei im Zugang

Ebenso wie Räume und Gebäude Barrieren bergen, kann auch Kommunikation und Information, also die verwendete Sprache als Träger von Information, exklusiv gestaltet sein. Verschiedene Kommunikationsbarrieren können den Zugang zu Inhalten erschweren oder sogar verwehren (Rink 2024, 2020, 2016; Lang 2021; Schubert 2016). Missverstehen oder Nicht-Verstehen können die Folge sein. 

Kommunikationsbarrieren gehen stets von Kommunikations- bzw. Informationsangeboten aus.

Kommunikationsbarrieren

In der aktuellen Forschung zu Barrierefreier Kommunikation sind bislang zehn Barrieretypen bekannt (Rink 2024, 2020, 2016; Lang 2021; Schubert 2016): 

  1. Motorikbarriere
  2. Wahrnehmungsbarriere
  3. Kognitionsbarriere
  4. Sprachbarriere
  5. Kulturbarriere
  6. Fachbarriere
  7. Fachsprachenbarriere 
  8. Medienbarriere in den Ausprägungen
    1. phonisch,
    2. grafisch,
    3. Medium
  9. Motivationsbarriere
  10. Emotionsbarriere 

Die zehn Barrieretypen und Maßnahmen zu ihrer Überwindung sind im Grundlagen-Guide „Barrierefreie Kommunikation“ [Barrierefreies PDF] gebündelt.

Für die Praxis heißt das: 

Sollen Informationen für alle zugänglich sein, müssen auch alle mitgedacht werden:

  • Wer ist meine Zielgruppe? Kann ich diese eingrenzen?
  • Wie laienverständlich ist mein Angebot?
  • Sind die Informationen nur in Schwarzschrift realisiert?
  • Sind meine Informationen nur online verfügbar oder auch als Printversion?
  • Benötige ich einen QR-Code, um Informationen zugleich als Audiospur oder Videodatei und in Gebärdensprache vorzuhalten?
  • Benötige ich Untertitel?
  • Sind Zusammenfassungen in Leichter Sprache sinnvoll?
  • Möchte ich Kinder oder Erwachsene ansprechen?
  • Habe ich eine gut leserliche Schrift gewählt? Sind die Kontraste angemessen?
  • Ist meine Information gut strukturiert?
  • Haben die Grafiken und/oder Tabellen Alt-Texte?

Die Fragen betreffen allesamt Kommunikation und Information, wenn es darum geht, Inhalt barrierefrei zu gestalten.

Weitere Informationen

Es geht damit um Nutzerzentrierung, das heißt: zielgruppenangemessene Kommunikation und Information. Hier finden Sie eine Übersicht mit weiterführenden Links.

Deutsche Gebärdensprache und Gebärdensprachvideos:

Leichte Sprache:

Barrierefreie Dokumente:

Zu Untertitelung:

Zu Audiodeskription:

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